dl020: drogenkonsum

dl020: drogenkonsum

dl020: drogenkonsum

Intro (00:00:00)

Thema des Podcasts (00:00:18)

Willkommen zu unserer zwanzigsten Folge beim datenleben-Podcast, dem Podcast über Data Science.
Wir sind Helena und Janine und möchten euch mitnehmen in die Welt der Daten. Was ist Data Science?
Was für Daten werden erhoben, wie gehen wir mit diesen um? Und: Was können wir aus den Daten lernen?
Diesen Fragen gehen wir in unserem Podcast nach.

Thema der Folge (00:00:40)

  • Thema dieser Folge ist: Drogenkonsum.
  • Helena hat sich die Global Drug Survey angesehen
  • Haben uns einige Aspekte dieser Befragung und der Auswertung angesehen
  • Natürlich kommen wir nicht drum rum über die legale Droge überhaupt zu reden: Alkohol
  • Im Weiteren geht es vor allem um Drogen, die auch einen medizinischen Nutzen haben
  • Und am Ende haben wir noch ein paar Überlegungen zur Drogenpolitik

Warum ist das Thema interessant? (00:01:38)

  • Drogen sind ein gesellschaftliches, gesundheitliches, politisches und medizinisches Thema
  • Und vor allem ist es immer wieder ein kontroverses Thema -> Tabus -> Forschung
  • Umso wichtiger ist es, informierte Entscheidungen in diesen Bereichen treffen zu können!

Einspieler: Drogen – Rausch, Kultur und/oder Medizin? (00:02:02)

  • Drogen sind erstmal nur "durch Trocknung haltbar und verwertbar gemachte Pflanzen oder Pflanzenteile"
  • Arzneidrogen sind Stoffe, die zu medizinischen Zwecken eingesetzt werden
  • Umgangssprachlich werden mit dem Wort Droge vor allem Rauschmittel bezeichnet
  • Aber es gibt natürlich diese gemeinsame Wurzel zwischen Drogen als Rauschmittel und als Arznei
  • Es gibt seit Jahrtausenden berauschende, spirituelle, religiöse und medizinische Anwendungen, die auf der ganzen Welt für verschiedenste Völker belegt sind
  • Bier steht sogar im Verdacht den Menschen überhaupt dazu gebracht zu haben, sich niederzulassen
  • Fliegenpilze sollen schon vor 5000 Jahren in Sibirien benutzt worden sein
  • Auch an anderen Orten, das zeigen auch pilzförmige Statuetten oder Felszeichnungen
  • Die Äbtissin Hildegard von Bingen, wurde für ihre Texte zu natur- und heilkundlichen Themen berühmt
  • In Klostergärten wurden schon immer Arzneipflanzen gesammelt und angebaut, wodurch der Grundstein des Apothekenwesens gelegt wurde
  • Neu entdeckte Drogen konnten schnell mal ein Hype auslösen, der nicht ungefährlich war
  • Heroin wurde das als nebenwirkungnsarmes Schmerz- und Hustenmittel begeistert vermarktet
  • Die Menschheit beschäftigt sich schon lange mit der schwierigen Grenzziehung bei Drogen
  • Wann ist es Genuss, wann religiöse, spirituelle oder künstlerische Praxis, wann Medizin und wann ist es einfach nur schädlich oder sogar tödlich?
  • Das trial end error Verfahren der Frühgeschichte haben wir eigentlich hinter uns gelassen
  • Inzwischen sind wir Datensammler- und Forscher*innen
  • Wir können also heute mehr denn je auch auf Basis von differenzierten Daten entscheidungen Treffen
  • Dazu müssen wir aber frei von Tabus über diese Daten sprechen können

Was ist die Global Drug Servey? (00:05:10)

DATA COLLECTION PERIOD GDS2020 ran between Nov 7 th – Dec 30 th 2019 (before the COVID pandemic) SAMPLE CHARACTERISTICS GLOBAL DRUG SURVEY 2020 (GDS2020) Data from over 110,000 people from > 25 countries were used in the preparation of this report. 66% were male, 52% were aged under 25 years with 22% of the sample aged 35 years or older. 87% of the sample was white. 38% had at least an undergraduate degree as their highest level of educational attainment. 54% reported going clubbing 4 or more times per year. Quelle

  • Wer hat die Studie aber eigentlich durchgeführt?
  • Global Drug Servey ist laut Homepage eine "independent Research Company" mit Sitz in London
  • Arbeiten unter anderem mit Medienhäusern wie the guardian oder ZEIT ONLINE zusammen
  • Sie sammeln weltweit Daten, und entwickeln daraus u.a. diesen jährlichen Bericht
  • Woher kommt das Geld? Ein Teil sicher durch Spenden und die Partnerschaften mit Medienhäusern
  • Auch Dienstleistungen, Lehrvideos über Drogen, Drogenkonsum und Drogensucht, sowie Apps
  • Und sie machen Trainings und Consulting auch für zum Beispiel politische Entscheider
  • Fazit: Sie verdienen mit ihren Daten also auch Geld
  • Dieses Finanzierungskonzept beschreiben sie selbst als kontrovers, wird aber deswegen umgesetzt, weil es die notwendige Unabhängigkeit biete, um an diesem Thema Forschen zu können
  • Und mit welchem Ziel machen sie das?

GDS aims to make drug use safer, regardless of the legal status of the drug, by sharing information with individuals, communities, health and policy organisations. Quelle

  • Um welche Daten geht es jetzt also und wie wurden sie erhoben?
  • Welche Drogen wurden in den letzten 12 Monaten konsumiert
  • Basiert auf self-reporting
  • Zu beachten: vermutlich nehmen eher Menschen, die Drogen zugwandt sind, an so einer Umfrage teil
  • Heißt: Die Umfrage ist nicht repräsentativ und die Zahlen beziehen sich immer nur auf die Teilnehmer*innen der Umfrage und nicht prozentual auf die Weltbevölkerung
  • Alkohol ist ein guter Vergleich, weil es in den meisten Ländern legal ist, hier ist die Datenlage groß
  • Auch gefragt wurde nach der Dosierung, der Häufigkeit des Konsums, ob etwas schief gegangen ist oder sie den Konsum der Droge bereuen

Wie stark wird Alkohol konsumiert? (00:12:22)

  • Die am weisten verbreitete legale Droge (wobei Koffein in der Studie nicht drin war)
  • 94% Verwendung in den letzten 12 Monaten
  • Definition von Betrunken sein in der GDS 2020: Physisch und mental beeinträchtigt sein (Balance, Sprache, Fokus, Verhalten offensichtlich durch Alkohol beeinflusst)
  • Typische Gründe dafür Betrunken zu sein und es zu bereuen:
  • Zuviel zu schnell trinken, verschiedene Getränke, mit Menschen sein, die viel zu trinken befördern
  • Hauptgründe weshalb betrunken zu sein bereut wurde:
  • Schlimmer Kater, Dinge gesagt zu haben die man ohne Alkohol nicht gesagt hätte, 'Hangxiety'
  • Hangxiety = Hangover + Anxiety, soll vor allem bei 'schüchternen' Menschen verstärkt vorkommen
  • Laut GDS wurde dieser Effekt in deutschsprachigen Ländern aber am seltensten berichtet
  • Vom 'sozialen Trinken' abgesehen, gibt es aber auch noch die Alkoholkrankheit
  • Symptome gemäß Wikipedia:

Die Beschaffung und der Konsum von Alkohol bestimmen das Leben zunehmend. Typisch sind fortschreitender Verlust der Kontrolle über das Trinkverhalten bis zum zwanghaften Konsum, Vernachlässigung früherer Interessen zugunsten des Trinkens, Leugnen des Suchtverhaltens, Entzugserscheinungen bei vermindertem Konsum, Toleranz gegenüber Alkohol („Trinkfestigkeit“) sowie Veränderungen der Persönlichkeit. Quelle

  • Drogenbericht der Bundesregierung: Anteil an Alkoholabhängigen Menschen in Deutschland bei 3.1% der ab 16 Jährigen, wobei Männer doppelt so häufig betroffen sind als Frauen (und andere Geschlechter werden nicht aufgeführt)
  • Laut WHO gab es Weltweit im Jahr 2016 3 Mio Alkoholtote, das waren 5% der Todesfälle in dem Jahr

Wie verhält es sich mit Cannabis? (00:21:33)

  • Auf Nikotin gehen wir nicht ein, neben Alkohol die zweite legale Droge, die mit ganz oben steht
  • Allerdings konnte man bei Nikotin sehen, dass sich das gesellschaftliche Bild über das Rauchen seit Einführung der Verbote in öffentlichen Räumen (Restaurants, Bahnhöfen, etc.)zu rauchen und umfangreich Werbung zu zeigen schon gewandelt hat
  • Wäre interessant, Nikotinkonsum mal mit X Jahre vor und X Jahre nach den Verboten anzusehen
  • Bei Alkohol gibt es das in Deutschland nicht, hier könnte man aber bei nochmal in andere Länder gucken
  • Jedenfalls wird, so viel können wir sicher festhalten, weder das Rauchen noch der Alkoholkonsum in näherer Zukunft verboten werden
  • Einschränkungen vielleicht, aber beides zu illegalen Drogen machen wohl eher nicht
  • Jetzt gibt es allerdings eine weitere Droge, bei der in der Diskussion ist, den Weg umgekehrt zu gehen
  • Bereits für medizinische Anwendungen zugelassen, wird seit Jahren immer wieder eine moderate Legalisierung für den privaten Konsum diskutiert
  • Die Rede ist von Cannabis, genauer gesagt: THC
  • Aktuell Diskussion zur Legalisierung wegen der Koalitionsverhandlungen von SPD, Grüne und FDP
  • Was sagt die Studie denn über Cannabis?
  • Zweithäufigste Droge (64.5%), wurde häufiger komsumiert als Tabak (60.8%)
  • Zwei Wirkstoffe im Wesentlichen Cannabis enthalten: CBD und THC
  • Unterschied zu anderen Drogen: Cannabis macht nicht so schnell süchtig wie zum Beispiel Tabak
  • Expliziter Konsum von CBD lag bei 31%
  • In Deutschland gibt es Anbieter für CBD-Öle, es ist also in dieser Form legal zu erwerben
  • Bei Strg F gibt es einen Bericht über den Verkauf von CDB-Liquid, wo nicht (nur) CDB-Öle drin sind
  • Sollte jemand das konsumieren wollen, auf jeden Fall gut hingucken, was und wo man es kauft
  • CDB(-Öle) ist eher ein schwieriges Thema aktuell
  • Cannabis ist als Medikament grundsätzlich zugelassen, laut Twitterberichten wird es aber sehr ungerne verschrieben. (Stigma!)
  • Generell wird Cannabis bei chronischen Schmerzen eingesetzt
  • CBD wird eingesetzt bei Multipler Sklerose seit 2011, seit 2019 auch gegen manche Epilepsieformen

Wie oft wird Ketamin konsumiert und wofür angewendet? (00:28:27)

  • Während THC und CBD die meisten vermutlich kennen, ist Ketamin vielleicht schon unbekannter
  • 15.9% Teilnehmer*innen der Studie gaben an das konsumiert zu haben
  • Ketamin ist in erster Linie klassisches Betäubungsmittel, es kann z. B. eine Vollnarkose einleiten
  • Wird auch in der Tiermedizin eingesetzt, daher manchmal in Filmen/Serien 'horse tranquilizer'
  • In niedrigeren Dosierungen wird Ketamin auch als Rauschmittel eingesetzt
  • Dezember 2019 in Deutschland/EU zur Behandlung 'behandlungsresistenter Depression' zugelassen
  • Video von mailab zu Antidepressiva, u.a. Ketamin: Antidepressiva - ja oder nein?
  • Siehe auch TRU DOKU: Drogenrausch als Heilmittel? Theresa über ihre Ketamin-Therapie
  • Vorteil soll sein: Deutlich weniger krasse Nebenwirkungen, durch schnelleres Einsetzen der Wirkung
  • Seit Februar 2021 ist es auch bei der Akutbehandlung von Depressionen in der EU zugelassen
  • Schön zu sehen, dass Dinge als Medikamente freigegeben werden, die Menschen schon länger zur Selbstmedikation einsetzen

Wie oft wird MDMA konsumiert und wofür könnte es eingesetzt werden? (00:32:45)

  • War früher Hauptbestandteil von Ecstasy/XTC, mittlerweile nicht mehr so stark
  • 37.6% der Teilnehmenden hat angegeben MDMA konsumiert zu haben
  • Konsum: Empfohlen sind 1.3 mg/kg Körpergewicht, gibt es aber so nicht in vorgefertigten Pillen
  • Es gibt Berichte, dass ab dem 5-fachen der empfohlenen Dosis das Sterberisiko an Überdosierung steigt
  • GDS2020 hat erhoben, dass im Mittel entweder 1 Pille oder 200mg, letzeres ist tendenziell das Doppelte der empfohlenen Dosierung
  • 50% der Teilnehmenden sagten sie kennen die Dosis in der Pille nicht
  • Nur 9% folgten der Empfehlung am Anfang eine geringe Testdosis zu nehmen, und dann nach und nach den Rest in zwei weiteren Dosen mit mehr als 2h Abstand voneinander zu nehmen (genaue Zahl steht hier nicht)
  • Zitat GDS2020: "Redosing too soon can lead to a spike in blood plasma levels that increases the risk of harm."
  • Medizinischer Nutzen von MDMA in der Traumatherapie möglich, gehört in einer Folge Freakonomics How Are Psychedelics and Other Party Drugs Changing Psychiatry? (Ep. 433)
  • MDMA wirkt euphorisierend und steigert den sozialen Umgang und die Wahrnehmung der eigenen Gefühle, man nimmt Gefahren weniger stark wahr, negative Gefühle werden weniger stark wahrgenommen
  • Negative Wirkungen: Panikattacken, Muskelkrämpfe, Dehydrieren (vor allem mit Alkohol) und nach der Einnahme Symptome die wie eine depressive Verstimmung wirken können
  • Einsatz wegen positiver Wirkungen bei Traumatherapie, weil: negative Gefühle werden nicht so stark wahrgenommen und können bearbeitet werden

Because trauma survivors with PTSD, they don’t want to look at their traumatic experiences. They don’t want to look at the reasons that they’re kind of stuck where they are. Because it’s very, very painful. Trauma survivors also have a lot of shame and guilt and self-blame. And it’s just very, very hard. Almost brutal to try to think about doing that kind of honest reflection and in usually a short period of time. Most sessions in psychotherapy are about an hour or an hour-and-a-half. But with MDMA, you have an eight-hour session where you’ve got a lot of time to process the events. Quelle

Wie oft werden Amphetamine konsumiert und wofür sind sie bekannt? (00:39:45)

  • Amphetamine, auch als Speed bezeichnet, haben 24%, etwa ein Viertel der Teilnehmenden konsumiert
  • Wird bei ADHS eingesetzt (als Adderall, insbesondere in den USA verbreitet)
  • In Deutschland wird meist eher Methylphenidat (Amphetaminderivat) bei ADHS gegeben, was vor allem unter dem Handelsnamen Ritalin bekannt ist
  • Auch bei Narkolepsie kann Amphetamin zur Behandlung eingesetzt werden
  • Früher auch als Appetitzügler verbreitet gewesen, allerdings mit starken Nebenwirkungen
  • Wurde u.a. in dem Film Requiem for a Dream sehr drastisch dargestellt
  • Guter Film unserer Meinung nach, aber auch heftig, vielleicht eher bei guter Stimmung gucken
  • Warum Amphetamin bei ADHS wirkt: weil es das Dopaminlevel erhöht, und daher bei Menschen mit Dopaminmangel (u.a. ADHS) dieses Level auf ein 'normales' Maß korrigiert.
  • Funktioniert nicht, bei 'normalem' Level an Dopamin hat
  • Dann entstehen schneller Symptome die mit zuviel Dopamin zusammenhängen, wie Psychosen (Halluzinationen und Realitätsverlust
    können anzeichen einer Psychose sein)

Was können wir zur Drogenpolitik sagen? (00:44:16)

  • Das waren die Drogen, die wir uns näher angesehen haben aus der Studie
  • Werden von den teilnehmenden Menschen unterschiedlich häufig konsumiert: Alkohol 94%
  • Dann bleibt natürlich die Frage nach der Schädlichkeit
  • Man kann sich ganz gut vorstellen, dass Alkohol auch aufgrund des hohen und verbreiteten Konsums zu den eher schädlichen Drogen gehört
  • Aber auch für Forschende ist das keine ganz einfache Sache, Aussagen zur Schädlichkeit zu machen
  • David Nutt hat eine Studie durchgeführt, und drei Hauptfaktoren, die das Schadenspotential einer Droge bemessen sollen, aufgestellt:
  • Physischer Schaden, Ausmaß der Abhängigkeit, sozialer Schaden
  • Dafür wurden Punkte vergeben, um ein Ranking der höchsten Schädlichkeit zu erzeugen:
    1. Alkohol, 2. Heroin, ..., 6. Tabak, 7. Amphetamin, 8. Cannabis, ..., 11. Ketamin, ..., 17. Ecstasy
  • Studie ist nicht unumstritten, siehe dazu auch Die kleinste gemeinsame Wirklichkeit von Mai
  • Wenn es so schwierig ist, die Schädlichkeit zu bestimmen, wie können wir gute Entscheidungen treffen?
  • Vor allem für chronisch erkrankte Patient*innen scheinen einige der Substanzen vielversprechend
  • Auch nicht ganz risikofrei, aber dafür gibt es ja Forschung
  • Zwischenfazit ist sicher: je mehr Forschung es gibt, desto sicherer kann der Einsatz gemacht werden
  • Wie sieht das aus mit der Drogenpolitik? Unterstützt sie aktuell mehr und bessere Forschung?
  • Warum ist Alkohol zum Beispiel trotzdem legal, wenn es ganz oben bei der Gefährlichkeit steht?
  • Manche Drogen sind zu leicht Herzustellen, als dass sie erfolgreich Verboten werden könnten
  • Alkohol herzustellen, ist so leicht, ein Verbot hätte keinen Effekt – Frage: Wie geht mann damit um?
  • Zum Beispiel mit mehr Aufklärung ein ein gutes Netz für Menschen, die (Alkohol)abhängig sind
  • Das gleiche gilt für viele andere Drogen, zum Beispiel Crystal Meth (siehe Braking Bad)
  • Starke Drogen, könnten bei regulierter Erlaubnis mit weniger potenten Alternativen ersetzt werden
  • Verbote verhindern keinen Konsum, aber sorgen für weniger Sicherheit
  • Schwangerschaftsabbrüche: wo sie verboten sind, werden sie illegal durchgeführt -> es sterben also mehr Menschen daran, als wenn sie legal wären
  • Auch in Deutschland verboten (unter bestimmten Voraussetzungen 'straffrei') und wird im Medizinstudium nicht ausführlich gelehrt, entsprechend nicht auf dem Stand der Forschung praktiziert
  • Und das mit dem mehr Schaden durch Illegalität gilt eben auch für Drogen
  • Dosierung der Drogen ist nicht einheitlich also unbekannt, sie könnten mit weiteren schädlichen Substanzen gestreckt sein und Verbote verhindern eine bessere Aufklärungsarbeit, die den Gebrauch sicherer machen würde
  • Eine Option für Drogenkonsumenten ist es, sich legale Testkits für Substanzen zu kaufen
  • Es gibt Testkits zu kaufen, um die illegal beschafften Drogen auf Reinheit/Echtheit zu testen
  • Werden natürlich weniger genutzt, weil die Droge selbst illegal ist (Nachverfolgbarkeit Kaufverhalten)
  • Verbote erzeugen ein Stigma, das sich auch auf Forschung auswirkt (z. B. fehlende Forschungsgelder)
  • Dies könnte auch ein Grund sein, warum die Global Drug Servey sich auf diese Weise finanziert/en muss
  • Wenn Studien stattfinden und vielversprechend aussehen (MDMA, Ketamin als Medikamente für psychische Erkrankungen/Therapien), sind es Substanzen, die schon sehr lange bekannt sind (Forschung passiert zu langsam)
  • Kenne Dein Messverfahren -> Wer nicht misst, kann auch nicht sagen, etwas sei grundsätzlich schlecht
  • In dem Buch Wie man mit dem Feuer philosophiert. Chemie und Alchemie für Furchtlose beschreibt Jens Soentgen in einem Kapitel, wie er Heroin für ein Experiment beschaffen wollte und welche Hürden es dabei gab
  • Fazit für bessere Drogenpolitik: bessere Qualität, mehr Überwachung, mehr Forschung
  • Fazit für mehr Forschung: für medizinische Anwendung nutzbar machen, mehr Anwendung zugelassener Substanzen, weniger chronisch Kranke Menschen greifen aus Verzweiflung zu illegalen Drogen (Risiko für Abhängigkeit, Langzeitfolgen)
  • Gerade auch in Bereichen, in denen es ohnehin zu wenig Therapieangebote gibt (psychische Erkrankungen, chronische Schmerzen, ...)
  • Tabus müssen abgebaut werden, auch gegenüber zum Beispiel Angsterkrankungen und immer noch gegen Depressioren, sodass Menschen viel mit sich selbst ausmachen müssen
  • Tabus müssen insgesamt abgebaut werden für eine möglichst sinnvolle medizinische Versorgung
  • Janine findet daher, dass es gute Gründe gibt, viel mehr und bessere Forschung zum Einsatz solcher Substanzen zu machen
  • Helenas Fazit: Eine Sache, die wir gelernt haben: Viele dieser Substanzen wirken!

Fazit (01:02:10)

  • Drogen werden genommen, ob legal sind oder nicht, also sollte man über risikoarme Optionen nachdenken
  • Es gibt definitiv Verbesserungspotential – auch in Sachen Dosierbarkeit
  • Helena ist der Meinung mit Legalisierung könnten weniger schädliche Drogen denen, die schlimmer sind, vorgezogen werden, weil leichter zu beschaffen als weiterhin verbotene Drogen
  • Und wichtig: Mehr Aufklärung!
  • Wir sagen nicht, dass Drogen toll wären, sondern: Wenn Menschen Drogen konsumieren, sollte der Konsum so sicher wie möglich sein
  • Die daten gibt es und wir hoffen, dass sich da künftig Dinge ändern und es einen besseren Umgang gibt
  • Informiert euch, informiert vielleicht auch Menschen die ihr kennt; gerade wenn ihr euch in Clubs bewegt

Nächste Folge: Python lernen! am 04.12.2021 (01:04:34)

  • Python ist eine Programmiersprache, die wir ja auch öfter schon erwähnt haben
  • Eine der Hauptprogrammiersprachen die in Data Science eingesetzt wird
  • Um darüber zu reden warum und wie man Python lernt und lehrt haben wir Piko eingeladen
  • Piko ist im CCC und bei den Haecksen aktiv und vermittelt gerne Python

Call to Action (01:05:34)

  • Wenn ihr uns weiter hören möchtet, folgt uns auf Twitter unter @datenleben
  • Oder besucht unsere Webseite: www.datenleben.de
  • Hinterlasst uns gerne Feedback, wir würden uns darüber sehr freuen
  • Ihr könnt uns als Data Scientists auch Buchen für Analysen oder Projekte
  • Habt ihr Fragen oder Themen, die euch interessieren? Dann schreibt uns!

Outro (01:05:59)

Schlagworte zur Folge

Drogenkonsum, Drogen, Medikamente, Forschung, Drogenpolitik, Stigma, Tabu, Tabus, Legalisierung, Medizin, Prävention

Quellen

Weiterführende Links


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